Auf dieser Seite befinden sich Einschätzungen zur Corona-Situation in der Schweiz und oft auch für Regionen mit ähnlichen Gegebenheiten (z.B. Regionen in Deutschland). Die Seite ist eine Ergänzung zur Hauptseite https://forestgrape.github.io/coronavirus. Die Seite ist Open Source auf https://github.com/forestgrape/corona-ch.
Derzeit kommen auf dieser Seite noch ein paar Updates zur Omikron Variante (Ergänzend zur englischen Hauptseite). Ursprünglich war die Seite erstellt um gegen die Zertifikatspflicht zu argumentieren. Ob und diese Seite weitergeführt, archiviert oder in anderer Form fortgesetzt wird ist derzeit offen. Unabhängig davon ist und bleibt der Fokus auf der englischen Hauptseite.
Hinweise:
Subjektive Anmerkungen sind so formatiert.
// Ergänzende Kommentare beginnen wie dieser mit zwei “//”.
Der Inhalt ist chronologisch wobei die neusten Kapitel zu oberst sind.
Feedback, Verbesserungsvorschläge sowie weitere Hilfe ist immer willkommen.
29.12.21, angepasst 30.12. Omikron ist anders als die bisherigen Varianten. Omikron überträgt sich ausserordentlich gut, trotz oder gerade bei Antikörpern gegen das Spike-Protein. Welche Krankheitsbilder Omikron auslösen kann ist noch nicht klar. Alles in allem ist es angebracht Omikron ernst zu nehmen. Aufgrund der hohen Übertragungsrate ist eine Infektion (zumindest mittelfristig) bei vielen wahrscheinlich und nicht so einfach zu vermeiden. Das Immune System nicht allzu stark anderweitig zu belasten, insbesondere bei Symptomen, und allgemein der Gesundheit Sorge zu tragen (z.B. mit genügend und möglichst regelmässigem Schlaf) scheint derzeit besonders angebracht. Wie auch umsichtiges und rücksichtsvolles Verhalten.
27.-29.12.
Vor rund 3 Wochen machte ich diese Seite mehr bekannt. Viele Formulierungen waren nicht adäquat und ich entschuldige. Mit ein wenig Distanz, bin ich inzwischen selbst baff darüber. Ich schrieb aus dem Bauch heraus, was ich fand tönt gut und zugleich ein Bisschen verrückt. Ein Bisschen verrückt fand ich ganz gut, denn dann nimmt man nicht alles für bare Münze sondern hinterfragt es. Denn kritisch hinterfragen finde ich gut - insbesondere bei Corona generell und insbesondere bei dieser Seite.
Ich war damals in einem Schockzustand aufgrund der Coronapolitik in der Schweiz. Denn die damalige Einführung von 2G in Bereichen, welche vor allem Junge betreffen, ergab (ergibt) aus (meiner) epidemiologischer Sicht keinen Sinn. Wie man Junge zur Impfung drängen wollte/will bzw. ausschliesst und wie man die Gesselschaft nach dem Impfstatus einteilt hatte mich schockiert. Auch dass die Spitalsituation bei der Delta Variante von offizieller Seite zu dramatisch dargestellt wurde, hätte ich so nicht erwartet (Die aktuelle Situation hingegen, mit Omikron kann sich zuspitzen: die Spitalauslastung ähnlich hoch wie anfangs Dezember, auf den Intensivstationen hat die Anzahl der Covid Patienten zugenommen und die Omikron-Fälle sind am steigen. Somit kann sich die Lage zuspitzen, wenn der Anstieg weiter geht). Alles in allem dünkte es mich anfangs Dezember, dass man sich im Herbst bewusst war, dass die Zertifikatspflicht aus epidemiologischer Sicht weder besonders viel bringt noch nötig ist. Die Zertifikatspflicht diente demnach in erster Linie dazu den Impfdruck zu erhöhen bis hin zu einer Art Impfpflicht. Eventuell dachte man, dass es am besten ist, wenn sich alle 2 mal impfen lassen und die Zertifikatspflicht sah man als gutgemeinter Schubser.
Entschuldigung, dass Spekulationen über Impfnebenwirkungen auf der englischen Hauptseite viel zu dramatisch formuliert waren insbesondere in Kombination mit dieser Seite (Auf der englischen Hauptseite sind einige Korrekturen bzw. weitere Ausführungen vorhanden bzw kommen noch). Es scheint nach meinem Eindruck zwar mehr unerwünschte Wirkungen zu geben, wie ursprünglich gedacht und auch wie derzeit von offizieller Seite publiziert sind. Nichtsdestotrotz waren die Formulierungen viel zu dramatisch. Es gibt so vieles im Leben, das risikoreicher ist … Für Personen mit dem Risiko schwer an Covid zu erkranken, ist Covid sehr viel risikoreicher. In Hinblick auf weitere Impfungen (1.,2.,3.,…), würde offener kommunizieren helfen. Omikron erfordert so oder so eine neue Risiko Nutzen Beurteilung für sämtliche Impfungen. Wenn man kein (bzw. ein sehr kleines) Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf hat, gibt es daher einige Argumente zuzuwarten bis man mehr weiss.
3.1.22: So wie sich Omikron verbreitet dürfte sich die Frage wahrscheinlich so oder so bald erübrigen.
20.12.21 (25.12. hinzugefügt dass Laborexperimente die bestimmen welche Zellen Omikron infiziert ermöglichen die Krankheitsverläufe besser zu verstehen.) Auf der englischen Hauptseite ist ein Kapitel zur Omikron Variante online: https://forestgrape.github.io/coronavirus/2_biological/omicron.html
Zusammengefasst: Omikron scheint in wesentlichen Punkten anders zu sein als die bisherigen Varianten. Omikron infiziert schneller und teils andere Orte im Atemtrakt (mehr die Bronchien; weniger die Lungen und die Geruchs/Geschmackszellen).
Spekulativ denkbar ist, dass Omikron vermehrt Zellen des Immunsystems infiziert. Wenn dies der Fall wäre, könnten Antikörper gegen das Spike-Protein die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass man sich infiziert denn diese erhöhen die Chance das Fresszellen die Viren aufnehmen. Dies könnte auch die ausserordentlich Übertragungsraten erklären: Normalerweise kann ein Virus nur infizieren, wenn es zufällig an eine zu passende Zelle trifft - etwa so wie wenn man Bälle ungezielt wirft und hofft das einer mals ins Tor geht. Hingegen wenn ein Virus Fresszellen infizieren kann, ist die Infektionswahrscheinlichkeit viel höher, denn Fresszellen patrouillieren den Atemtrakt und nehmen die Viren auf - dass das Virus sich nicht selbständig bewegen kann ist dann egal denn die Immunzellen bewegen sich und nehmen gezielt Viren auf. Sozusagen ist jeder aufsammelte Ball ein Treffer.
Während obige Theorie mit dem infizieren von Immunzellen Spekulation ist, ist die bessere Übertragung inzwischen gut belegt und auch dass Omikron gut Personen mit Antikörpern infizieren kann. Wiederum unklar hingegen ist, ob Omikron weniger Lungenentzündungen macht und wie gut der Impfschutz gegen schwere Erkrankungen ist (ein Immunschutz gegen Lungenentzündungen dürfte vorhanden sein). Die höhere Übertragungsrate von Omikron kann jedoch selbst dann zu vielen schweren Krankheitsfällen führen wenn Omikron individuell betrachtet weniger virulent ist. Denn eine höhere Übertragungsrate führt zu einem exponentiellen Anstieg an Fällen, während leichtere Erkrankungen die Häufigkeit von schweren Fällen nur linear reduzieren. Dies wird in folgendem Artikel der NZZ gut erklärt: “Warnung vor Denkfehler bei der Omikron-Variante: Die Kombination von schnellerer Verbreitung und tieferer Spitalquote belastet das Gesundheitswesen stark – dafür sorgt die Mathematik” https://www.nzz.ch/schweiz/warnung-vor-denkfehler-zur-omikron-variante-die-kombination-von-schnellerer-verbreitung-und-tieferer-spitalquote-belastet-das-gesundheitswesen-stark-dafuer-sorgt-die-mathematik-ld.1659985. Durch beobachten der Entwicklung der Zahlen, der Krankheitsverläufe und Laborexperimente wo man schaut welche Zellen infiziert werden wird man bald mehr wissen.
Umsichtiges und rücksichtsvolles Verhalten scheint derzeit besonders angebracht. Wie auch das Immune System nicht allzu stark anderweitig belasten und allgemein der Gesundheit Sorge zu tragen.
11./12.12.2021
Die Einschätzung vom 7.12., dass die Fallzahlen sinken werden, war eine Fehleinschätzung, da ich die Omikron Variante dramatisch unterschätzt hatte - ich dachte, dass diese eventuell mal in einigen Wochen einen relevanten Einfluss auf die Fallzahlen hat. Dem ist nicht so, die Fallzahlen bei der Omikron Variante explodieren richtiggehend. Der Anstieg der Omikron Variante scheint bereits den Rückgang der Deltawelle zu kompensieren. Da die Omikron Variante bald dominant sein dürfte, muss man mit einem starken Anstieg rechnen.
Folgende Beobachtungen deuten auf eine sehr hohe Übertragungsrate der Omikron Variante hin:
Erläuterungen zur Omikron Variante sind für die englische Hauptseite geplant. Unter anderem scheint die erworbene Immunität scheint für Omikron kein Hindernis zu sein.
7.12.21 (Einige Anpassung per 8.12.)
11.12. Die Einschätzung unten ist betreffend die Entwicklung falsch, siehe Einschätzung Omikron.
Die Covid Fallzahlen sind gestiegen in den letzten Wochen. Beruhigenderweise nahmen bzw. nehmen die Spitaleinweisungen jedoch nicht sehr stark zu und bewegen sich auf einem tieferen Niveau wie Herbst 2020 und die nationale Spitalauslastung ist nicht auf einem kritischen Niveau. In einigen Spitälern und Intensivstationen sind temporäre Engpässe jedoch möglich bzw. schon vorhanden. In erster Linie um die Anzahl der schweren Fälle zu reduzieren und auch damit man die nationale Situation weiterhin unkritisch bleibt bzw. man das Infektionsgeschehen in Hinblick auf die Weihnachts- und Ferienzeit schneller beruhigen kann sind Masken bei Grossveranstaltungen sinnvoll. Statt der Quarantäne, Tests vor und nach Ankunft für Flugreisende ist eine gute Anpassung und man sollte die Quarantänen generell abschaffen. Die Spitaleinweisungen sind relativ tief, da im Herbst 2020 und im Sommer 2021 eine gute Immunität aufgebaut wurde (viel näher bei Schweden und England als bei Deutschland und Österreich, da letztere im Sommer 2021 2/3G Regeln hatten) und der Moderna Impfstoff gut und lange gegen schwere Infektionen schützt. Bei mit Biontech geimpften Altersheimen dürfte es einige Ausbrüche geben, da der Schutz bei Biotech stärker zurückgeht wie bei Moderna und bereits im Januar 2020 viele Impfungen durchgeführt wurden. Hier sind Reihentests vom Personal und den Bewohnern angebracht um die Übertragungen zu reduzieren und Fälle frühzeitig zu behandeln. So wie die Situation ausschaut ist der Höhepunkt der Welle bald überschritten: 10’000 gezählte Fälle pro Tag, wenn man nun berücksichtigt, dass sich grösstenteils nur jene testen die müssen (Risikogruppe oder für Zertifikat), kann man gut und gerne davon ausgehen, dass die tatsächlichen Fallzahlen weiter höher sind, es könnten 100’000 Fälle pro Tag oder mehr sein (höher wie im November 2020). Die Behörden kennen die Situation aufgrund der (nicht publizierten) Stichproben genauer. Wenn schätzungsweise eins bis zwei Million Menschen (nicht alle Personengruppen tragen gleich viel zur Verbreitung bei) die Immunität aufgefrischt haben, werden die Zahlen zurückgehen. Der nationale Rückgang dürfte bald eintreten, insbesondere mit zusätzlichen Masken an Grossveranstaltungen und da Wellen der Delta Variante generell schneller vorüber gehen. In einigen Kantonen der Ostschweiz wie Thurgau, St. Gallen und Graubünden scheint der Rückgang bereits eingesetzt zu haben sowohl bei den Spitaleinweisungen und bei den Fallzahlen (die Welle erreichte die Schweiz via Österreich und geht daher diesmal von Osten nach Westen).
Die Fallzahlen sind aufgrund der kontinuierlich verschärften Tests nicht sehr aussagekräftig. Am Wochenende vom 4./5. gingen zudem sehr viele die testen müssen nochmals in den Ausgang. Die Latte für die Spitaleinweisungen scheint in einigen Kantonen ebenfalls nach unten korrigiert worden zu sein. Am verlässlichsten sind die Belegungen der Intensivstationen und hier hat sich die Lage seit einiger Zeit stabilisiert bzw. in einigen Kantonen ist der Rückgang bereits eingetreten. Die Lage auf den Intensivstation ist nicht dramatisch jedoch in vielen Spitälern angespannt, auch da die Belegung seit über einem Jahr kontinuierlich hoch ist.
Wichtig ist und bleibt das Individuelle Verhalten von allen. Um Leben zu retten und die Spitaleinweisungen zu reduzieren sind regelmässige morgendliche PCR Speicheltests bei Risikopersonen angebracht (falls weder Genesenen noch mit Moderna geimpft noch erst kürzlich geimpft). Unter anderem mit Interferon kann man frühzeitig erkannte Infektionen gut behandeln. Das nationale Infektionsgeschehen könnte man, wenn gewollt mit Antigentests bei Grossveranstaltungen (insbesondere wo viele ältere Semester dabei sind) effektiv und zügig reduzieren bzw. den Rückgang der Welle beschleunigen. In einigen Kantonen wo die Welle sich noch aufbaut, könnte diese auch abgeflacht vermutlich jedoch nicht aufgehalten werden, was aus Sicht der nationalen Spitalauslastung derzeit nicht unbedingt notwendig ist. Sollten die Spitaleinweisungen regional wider Erwarten stark zunehmen kann man Antigentests für alle auch kurzfristig einführen, da die Infrastruktur vorhanden ist.
Aus epidemiologischer Sicht ist das Hauptrisiko derzeit das Auftauchen von neuen Varianten insbesondere, da sich die Hinweise erhärten, dass die hohe Durchimpfungsrate das Entstehen und die Verbreitung von Fluchtmutation verschiedenster Art begünstigt. Um dem vorzubeugen ist es sinnvoll Masken bei Grossveranstaltungen und in grossen Unternehmen zu tragen.
2G wurde vermutlich so hastig eingeführt, da der Wellenberg an vielen Orten auf dem Höhepunkt ist bzw. bereits überschritten ist. So kann man dann sagen 2G hätte gewirkt und dieses aufrechterhalten bzw. sogar ausdehnen um eine höhere Impfquote zu erreichen.
Nach meiner Einschätzung, bringt aus epidemiologischer Sicht eine höhere Impfquote bei Jungen unter Berücksichtigung von neuen Studien und Meta-Analysen nichts. Bei den älteren Semestern ist eine höhere Impfquote zwar vorteilhaft zur Verminderung von schweren Covid-Fällen jedoch ebenfalls nicht zwingend, da sich am abzeichnen ist, dass man Covid effektiv behandeln kann z.B. mit frühzeitig eingesetzten Interferonen. Eine hohe Impfquote ist wie erwähnt auch mit Risiken für die Entstehung und die Verbreitung von Fluchtmutationen verbunden, dies insbesondere, da solche Fluchtmutation bereits im Umlauf zu sein scheinen, unter anderem die Omikron Variante.
Klimaanlagen trocknen die Luft aus. Trockene Luft erhöht die Zahl von schweren Fällen da:
Eine detaillierte Beschreibung mit Referenzen ist in Arbeit.
Die Spike-“mRNA” und Adenovirus-mit-Spike-DNA Impfungen bewirken die Bildung von B und T Zellen die Elemente des Spike Proteins erkennen. Die T Zellen erkennen viele Elemente des Spike Proteins (genannt Epitope) und erkennen daher meist auch mutierte Viren. In den ersten Monaten nach der Impfung hat es auch viele aktive B Zellen welche Antikörper produzieren. Ein Teil dieser Antikörper bindet an die Viren ausserhalb der Zellen. Wenn nun ein Virus mit Antikörper eine Zelle infiziert erkennen viele Zellen die Infektionen frühzeitig, was bewirkt, dass sich die Viren insgesamt weniger vermehren und die Zellen das Immune System alarmieren. Der nach aussen exponierte Teil des Coronavirus Spike-Proteins mutiert jedoch oft, daher reduziert sich dieser Effekt bei Mutationen. Das Immun System produziert meist nur während einer begrenzten Zeit die Antikörper. Bei einem erneuten Pathogen Kontakt wird die Antikörperproduktion meist schnell wieder hochgefahren - die Wirkungen, hängen davon ab, wie sich die Viren in der Zwischenzeit mutiert haben.
Eine durchgemachte Infektion bewirkt unter anderem die Bildung von B und T Zellen welche das Spike und viele weitere Bestandteile des Virus erkennen. Durch diese breite Pallette an Erkennungsmerkmalen erkennen einige der Zellen - insbesondere einige der T Zellen - nahezu immer auch mutierte Viren. T Zellen verbleiben bzw. verteilen sich im Gewebe des Atemtrakts (inkl. Lugengewebe) und können eine Infektion im gesamten Atemtrakt meist frühzeitig erkennen und eindämmen. T Zellen die lokal im Gewebe sind heissen in der Fachliteratur “Tissue resident T cells”. Zum Teil erkennen T Zellen auch die endemischen Coronaviren. Das umgekehrte gilt ebenfalls: Manche T Zellen von endemischen Coronaviren erkennen Proteine von SARS-CoV-2, was dazu führt das manche Leute gar nicht an SARS-CoV-2 erkranken. Das Erkennen von Pathogenen von T Zellen und B Zellen ist sehr individuell, was mit ein Grund ist, dass SARS-CoV-2 Infektionen sehr unterschiedlich verlaufen.